Iran: Systematische Unterdrückung von Familien politischer Gefangener

Leila Saremi

Iran: Systematische Unterdrückung von Familien politischer Gefangener – Der Fall Leila Saremi im Fokus der Menschenrechtsverletzungen

Menschenrechtsorganisationen schlagen Alarm über die zunehmende Unterdrückungskampagne des iranischen Regimes gegen Familienangehörige politischer Gefangener. In den vergangenen Monaten hat die Regierung ihre Methoden der Einschüchterung massiv verschärft. Dazu zählen willkürliche Festnahmen, Sippenhaft, psychische und physische Folter sowie der Versuch, Betroffene zu öffentlichen Falschaussagen gegen die Freiheitsbewegung zu zwingen.

Der Fall Leila Saremi – Über 40 Tage in völliger Ungewissheit

Ein besonders erschütternder Fall ist der von Leila Saremi, der Mutter des politischen Gefangenen Farzad Moazami Goudarzi. Sie wurde am 31. Juli 2025 gemeinsam mit ihrem Ehemann Ahmad Moazami bei einer gewaltsamen Razzia in ihrem Haus in Borujerd festgenommen.

Nach Augenzeugenberichten drangen Sicherheitskräfte ohne gültigen Gerichtsbeschluss und unter Einsatz massiver Gewalt in die Wohnung ein. Die Familie wurde gedemütigt, das Haus vollständig durchsucht und sämtliche elektronischen Geräte beschlagnahmt.

Seit ihrer Festnahme befindet sich Leila Saremi im Tirche-Bolok-Gefängnis in Borujerd, wo sie inzwischen mehr als 40 Tage ohne formelle Anklage in Untersuchungshaft sitzt. Berichten zufolge wurde sie in Einzelhaft gebracht, mehrfach verhört und unter psychischen Druck gesetzt. Ihr wird sowohl der Kontakt zu ihrer Familie als auch zu ihrem Anwalt verwehrt – eine Situation, die von Menschenrechtsexperten als „weiße Folter“ bezeichnet wird.

Hintergrund: Politische Verfolgung der Familie Saremi-Moazami

Die Familie Saremi-Moazami ist seit Jahren Zielscheibe systematischer Repression. Farzad Moazami, der Sohn von Leila Saremi, wurde im April 2023 festgenommen, weil er sich in der Demokratiebewegung engagierte. Unter dem Vorwurf der „Gefährdung der nationalen Sicherheit“ wurde er zu fünf Jahren Haft verurteilt und ist derzeit im Fashafouyeh-Gefängnis in Teheran inhaftiert. Verlässliche Berichte bestätigen, dass er schwer gefoltert wurde und regelmäßig von notwendiger medizinischer Versorgung ausgeschlossen wird.

Auch andere Familienmitglieder wurden Opfer staatlicher Gewalt:

Die Familie setzt sich trotz massiver Repressalien weiterhin für Menschenrechte und Demokratie ein und ist deshalb immer wieder Ziel von Bedrohungen, Einschüchterung und Gewalt.

Ein breiteres Muster der Unterdrückung

Menschenrechtsorganisationen dokumentieren eine wachsende Zahl ähnlicher Fälle im ganzen Land. Das Regime nutzt die Verhaftung von Familienmitgliedern politischer Gefangener gezielt, um Betroffene einzuschüchtern, sie zu Zwangsgeständnissen zu drängen und die Freiheitsbewegung in der Öffentlichkeit zu diskreditieren.

Die Praxis der Sippenhaft verstößt gegen internationale Menschenrechtsstandards sowie gegen grundlegende Prinzipien des Rechts auf ein faires Verfahren.

Forderungen der Menschenrechtsorganisationen

Internationale Menschenrechtsgruppen fordern:

die sofortige Freilassung von Leila Saremi und Ahmad Moazami,

die Beendigung der Sippenhaft und aller Formen psychischer und physischer Folter,

sowie die Einleitung einer unabhängigen internationalen Untersuchung zu Menschenrechtsverletzungen gegen Familien politischer Gefangener im Iran.

Darüber hinaus appellieren sie an den UN-Menschenrechtsrat und die internationale Gemeinschaft, konkrete Schritte zu unternehmen, um Druck auf die iranische Regierung auszuüben und die Opfer dieser systematischen Unterdrückung zu schützen

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